Mythor - 139 - Allumeddon by Wolf Paul

Mythor - 139 - Allumeddon by Wolf Paul

Autor:Wolf Paul
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-10-16T04:00:00+00:00


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Sie war eine Kometenfee. Sie war die Suchende, die sich aufgemacht hatte, den Lichtboten zu finden, um ihn nach Vangor zu holen. Sie war eine Tochter des Tamithon, eine von zwölf Schwestern der Tugend, die Schwester der Tapferkeit.

Ihr hatte Mythor das DRAGOMAE zu verdanken. Sie war seine Gönnerin. Sie streckte ihm lächelnd die Hand hin, und als er sie ergriff, da meinte er, die Wärme festen Fleisches zu spüren – wiewohl sie nicht wirklich in Fleisch und Blut bei ihm war.

»Komm, ich geleite dich ins Land der Heroen«, sagte sie mit der sanftesten Stimme, die für Mythor vorstellbar war. »Aber vergiß dein DRAGOMAE nicht, damit du die Schranken überwinden kannst.«

,Shaya hatte einmal angedeutet, daß er eine Art Tod erleiden müßte, um als anderer, halbgöttlicher Mythor wiedergeboren werden zu können, wolle er ins Land der Heroen eingehen. Und nun sagte sie, daß er vermittels des DRAGOMAE einer solchen Erneuerung entgehen könnte.

Es machte für ihn nunmehr keinen Unterschied aus.

Er war ohnehin längst zu einem anderen geworden. Selbst die Welt hatte sich verändert – oder hatte sich hauptsächlich nur sein Weltbild verändert?

Er war nicht mehr das Findelkind der Marn, dessen Welt an den Wehren der Nomadenstadt endete. Der Boden unter seinen Füßen war längst nicht mehr der Rückenpanzer eines Yarls.

Shaya geleitete ihn in einen höheren Bereich. In ein Land, das den Halbgöttern vorbehalten war. Er hatte mit dem DRAGOMAE Strecken in Gedankenschnelle zurückgelegt, für die ein normaler Sterblicher ein Leben benötigen würde. Ihn konnte auch dieser Gang weder verblüffen noch beeindrucken.

Es war ein zauberhaftes Land, in das Shaya Mythor führte.

Der Himmel war golden, durchzogen von einem Netzwerk rötlicher Wolken. Sanft geschwungene Hügel reihten sich von Horizont zu Horizont. Das Gras war so gelb wie reife Ähren, doch auch sanft und weich und anschmiegsam. Über manche Hügel spannten sich dichte Wälder, deren Bäume mit Blättern von ebensolcher goldgelber Farbe belaubt waren.

Mythor erkannte bald, das das nicht ihre wahre Farbe war, sondern daß der Himmel sie in sein Licht tauchte.

Er sah ausgedehnte Zeltlager, die sich aus Tälern über die Kuppeln der Hügel erstreckten und Platz für Zehntausende von Kriegern boten.

Und er entdeckte in diesem paradiesisch anmutenden Land auch Forts, Festungen und Burgen, die sich harmonisch in die Natur einfügten.

»Das ist also das Land der Heroen«, stellte Mythor überwältigt fest. Er sog das Bild förmlich in sich auf: »Es wirkt alles so friedlich und ruhig, es ist ein Idyll – nie käme man auf den Gedanken, daß hier Helden auf ihren Einsatz warten, die das Kriegshandwerk verrichten.«

»Das Land paßt sich der Stimmung der Krieger an«, klärte Shaya ihn auf. Sie ließ seine Hand nicht los und führte ihn auf die nächstliegende Zeltstadt zu. »Die Helden brauchen diese Entspannung, um ihre Kräfte für den großen Kampf zu sammeln. Ich werde dich jetzt ihnen überlassen. Du brauchst mich nicht mehr, ich würde nur stören. Wenn es an der Zeit ist, werde ich wieder in Erscheinung treten.«

Sie drückte seine Hand und ließ ihn los. Er ging allein weiter, und als er sich nach einigen Schritten umdrehte, war von Shaya nichts mehr zu sehen.



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